Politikgespräche
Im Rahmen der Kampagne "Wir stärken Euch den Rücken. Und ihr?" laden Gesundheitsschulen ihre Bundestagskandidaten zu einem Gespräch in die Schule ein:
Jonas Geissler, MdB zum Wahlkampfbesuch bei der Medau-Schule
Jonas Geissler von der CSU wollte die aktuelle Situation der Gesundheitsfachberufe näher kennenlernen und ist mit den Schülern*innen der Medau-Schule in einen angeregten Informationsaustausch getreten.
Er sieht die Gesundheitsfachberufe zukünftig als einen sehr wichtigen Berufszweig an, deren Attraktivität durch eine vollständige Abschaffung des Schulgeldes und eine gleichberechtigte und höhere Entlohnung gesteigert werden muss.
Auch zum Thema der Akademisierung äußert sich Geissler:
„Wir brauchen sowohl Handwerkerinnen und Handwerker als auch die Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen. Klar ist aber auch: In den Gesundheitsfachberufen muss die berufspraktische Ausbildung zwingend in den Berufsfachschulen erhalten bleiben. Eine Vollakademisierung ist hier eindeutig der falsche Weg! Viel mehr kann eine Verknüpfung mit den Hochschulen eine geeignete Lösung darstellen.“
Gespräch zur Zukunft der Gesundheitsfachberufe - Ramona Brehm, SPD bei der Medau-Schule in Coburg
Ramona Brehm von der SPD wollte sich ein eigenes Bild von der Situation und den unterschiedlichen Berufsbildern der Gesundheitsfachberufe machen und hat im Zuge eines Informationsaustauschs die Medau-Schule besucht. In der Diskussion mit den Schüler*innen wurde u. a. die Ausbildungsvergütung und die spätere Entlohnung auch im Zuge der dürftigen infrastrukturellen Anbindung der ländlichen Regionen an die Stadt Coburg thematisiert.
Brehm möchte sich auch dafür einsetzen:
„Alle Schüler*innen sollen die gleichen beruflichen Chancen und Möglichkeit unabhängig vom elterlichen Einkommen haben.
Eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Gesundheitsfachberufen ist unumgänglich.
Der hohe praktische Anteil in der Ausbildung im Handwerk und im Gesundheitswesen ist zur Aufrechterhaltung der Qualität der Gesundheitsversorgung dringend beizubehalten.“
Besuch des Bundestagskandidaten Johannes Wagner (Bündnis90/ Die Grünen) bei der Medau-Schule in Coburg
Johannes Wagner (Bündnis 90/Die Grünen), Arzt am Klinikum Coburg, hat im Bundestagswahlkampf die Medau-Schule besucht. Im regen Austausch mit den Schülern*innen sieht er Prävention wie auch Rehabilitation als zentrale Säule des Gesundheitssystems an. Die Gesundheitsfachberufe spielen hier laut Wagner eine essenzielle Rolle.
„Außerdem sind zukünftig in der Ausbildung der therapeutischen Berufe drei große Themen zu klären:
1. Es muss ein sinnvoller Weg gefunden werden, um hochschulische und berufsfachschulische Ausbildung miteinander zu verzahnen.
2. Die Arbeitsbedingungen in Therapieberufen sowie die Vergütung müssen dringend ihrer wichtigen Rolle im Gesundheitswesen angepasst werden. Das Schulgeld für diese Ausbildungen muss bundesweit abgeschafft werden.
3. Wir haben aktuell ein sehr ärzt*innen-zentriertes Gesundheitssystem, bei nachgewiesener Qualifikation wollen wir den Direktzugang für Therapeut*innen."
Zukunft der Pflege- und Gesundheitsfachberufe - Gespräch mit Dr. Karamba Diaby, MdB bei der Euro Akademie Halle
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Karamba Diaby, MdB stellte sich an der Euro Akademie Halle der Diskussion und erhielt so einen Einblick in die Herausforderungen, die AkteurInnen im Pflegebereich aktuell umtreiben.
Die Zukunft der Pflege- und Gesundheitsfachberufe und deren Finanzierung sind Themen, die aktuell heiß diskutiert werden. Anlass des Gesprächs ist die Sorge der Berufsbildenden Schulen um die Zukunft der Gesundheits- und Therapieberufe. Es wurde beispielsweise von Bund und Land die Neuregelung für die Ausbildung zum/ zur Medizinisch-technischen AsistentIn verabschiedet, welche aktuell im Land Sachsen-Anhalt ausschließlich von Schulen in freier Trägerschaft angeboten wird.
Auch Forderungen wurden klar geäußert: Die Ausbildungen in Gesundheitsfachberufen müssen attraktiver gemacht werden. Die Zahlung einer Ausbildungsvergütung und die Übernahme des Schulgeldes, wären aus Sicht der Euro Akademie Halle ein erster Schritt in die richtige Richtung. Auch wäre es wichtig, dass die Kosten für notwendige und kostenintensive Weiterbildungen nach Ausbildungsende finanziell durch öffentliche Kostenträger unterstützt werden, sondern auch in die inhaltliche Reformierung der Therapieberufe berücksichtigt werden.
Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (CSU):
"Im Bereich der Gesundheitsfachberufe ist aus meiner Sicht neben der bereits laufenden Reformierung der Berufsgesetze eine Teilakademisierung das Mittel der Wahl. Indem wir so die Möglichkeit stärken, wissenschaftliche Aspekte aus den Therapieberufen selbst heraus entwickeln zu können. Eine Vollakademisierung würde zum Ausschluss vieler motivierter Schülerinnen und Schüler führen.
Weiterhin ist für mich klar, dass wir über die Schulgeldfreiheit hinaus auch eine Ausbildungsvergütung brauchen. Egal ob staatlich, frei oder an ein Krankenhaus angegliedert – wir wollen auch weiterhin, dass die Gesundheitsschulen unsere gut ausgebildeten Fachkräfte von morgen ausbilden können."
Bundestagsabgeordneter Stephan Pilsinger (CSU) besucht Döpfer Schulen München. Seine Aussage zur Zukunft der Ausbildung:
"Anstatt eine gesamte Branche von Grund auf zu akademisieren, wäre es viel sinnvoller, stattdessen an der Intensivierung der Teilakademisierung zu arbeiten."
Maik Beermann, Bundestagsabgeordneter für die Landkreise Nienburg und Schaumburg, war der Einladung der Bernd-Blindow-Schulen Bückeburg gefolgt und diskutierte mit Fachleitungen und Schülern über die derzeitige Ausbildungssituation und die Forderungen der Kampagne. „Wir stärken euch den Rücken. Und ihr?“.
Bundestagskandidatin Martina Englhardt-Kopf (CSU) besucht Döpfer Schulen Schwandorf
Private Gesundheitsschulen in Hessen bekommen Rückhalt aus der Politik. Die Bundestagsabgeordnete Kordula Schulz-Asche (Bündnis90/ Die Grünen) spricht sich bei ihrem Besuch der Ludwig Fresenius Schulen für die Teilakademisierung und Reform der Gesundheitsfachberufe aus.
Stephan Thomae, MdB, stv. Fraktionsvorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, besuchte die Sebastian-Kneipp-Berufsfachschule in Bad Wörishofen.
Dabei diskutierte er über die Zukunft der Ausbildung und die Chancen der Teilakademisierung in der Physiotherapie. Er stellte folgendes fest:
"Private Schulen und Ausbildungsstäten sind ideenvorreiter und nicht selten wesentlich innovativer als ihr staatliches Pendant. Die FDP steht dafür, verschiedene Erwerbsbiographien zu ermöglichen und Bildung über vielfältige Wege zu erhalten. Leider sind im Bereich der Physiotherapie viele immer noch gehemmt, hier eine Ausbildung zu beginnen, da Behandlungen am Patienten erst durchführbar sind, wenn nach der Basisausbildung eine Zusatzausbildung an einer staatlichen Berufsfachschule absolviert wurde. Die Kneipp-Schule kritisiert: Ausbildungen dürfen nicht künstlich akademisiert werden. Vielen Menschen ohne Abitur wird sonst der Weg in eine Jobwelt versperrt, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht und in der gutes Personal gebraucht wird."
Akademisierung, bundesweite Schulgeldfreiheit und Ausbildungsvergütung der Gesundheitsfachberufe – darüber diskutierte Marja-Liisa Völlers (SPD), Bundestagsabgeordnete für Schaumburg und Nienburg, mit Schülern und Fachleitungen der therapeutischen Ausbildungsberufe Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie der Bernd-Blindow-Schulen Bückeburg.